Tiefe Hirnstimulation (THS) - Deep Brain Stimulation (DBS)

Interdisziplinäre Behandlung von Bewegungsstörungen

Die Tiefe Hirnstimulation (THS) umgangssprachlich als „Hirnschrittmacher“ bezeichnet – stellt eine mittlerweile fest etablierte Behandlung von Bewegungsstörungen aber auch von Schmerzen und psychischen Erkrankungen dar.

Bei diesem Verfahren werden dünne Elektroden in bestimmte Areale und Kerne im Hirn implantiert. Nach der Operation aktiviert ein unter die Haut zu implantierender Schrittmacher die Elektroden. Über ein spezielles Programmiergerät kann die genaue Einstellung der Stimulation von außen verändert und individuell angepasst werden.

Größere Studien zeigen, dass die tiefe Hirnstimulation zu einer Linderung der Krankheitssymptome führt, zudem reduziert die Stimulation die Medikamenteneinnahme.

Wir verfügen über jahrelange Expertise mit über 800 Operationen seit 2007 bis jetzt.

Falls Sie oder Ihr behandelnder Arzt der Meinung sind, eine stereotaktische Operation und tiefe Hirnstimulation kommt für Ihre Erkrankung infrage, können Sie sich gerne in unserer gemeinsamen neurologischen/neurochirurgischen Spezialsprechstunde vorstellen.

Indikationen der Tiefen Hirnstimulation:

Die THS ist zur Behandlung vieler neurologischer Erkrankungen bereits zugelassen, sofern unter Medikamenten keine ausreichende Symptomlinderung erreichbar ist:

  • Fortgeschrittener idiopathischer Morbus Parkinson
  • Familiäres Zittern (Essentieller Tremor)
  • Dystonien (generalisiert und segmental), Tardive Dystonien (bestimmte, durch Medikamente ausgelöste Formen)
  • Neben diesen neurologischen Erkrankungen werden seit einigen Jahren zunehmend psychiatrische Erkrankungen mit der THS behandelt. Diese ist zur Behandlung von Zwangserkrankungen und therapierefraktärer Epilepsie bereits zugelassen.

Vielversprechende Ergebnisse zeigen sich auch in kleineren Studien bei Patienten mit chronischer Depression und Anorexia, auch Studien zur Behandlung der Alzheimerdemenz laufen der Zeit.

Abklärung vor der Operation

Im Vorfeld der THS wird im Rahmen eines stationären Aufenthalts in unserer Neurologischen Klinik geklärt, ob aktuell die THS eine geeignete Therapiemethode für Sie ist. Während dieses Aufenthalts werden verschiedene Untersuchungen (u.a. MRT, Neuropsychologie, motorische Testung, L-Dopa Test, etc.) durchgeführt. Sie werden weiterhin ausführlich über die Intervention aufgeklärt.  Am Ende des Aufenthalts bekommen Sie unsere Einschätzung und Empfehlung bezüglich der weiteren therapeutischen Vorgehensweise und ob die THS durchgeführt werden kann.

Bei positiver Einschätzung unsererseits und OP-Wunsch Ihrerseits werden sich dann die beteiligten neurologischen und neurochirurgischen Kollegen besprechen, die weitere Planung der Operation erfolgt dann über die Neurochirurgische Klinik.

Die Operation:

Je nach der Erkrankung und dem Ziel wird die Operation in Vollnarkose oder teilweise im Wachzustand durchgeführt.

Der stereotaktische Rahmen wird an dem Kopf befestigt und ein CT des Schädels wird angefertigt. Danach erfolgt die genaue Planung für die Platzierung der Elektroden. Während der Operation im Wachzustand sind wir meist auf Ihre Mitarbeit angewiesen, um den optimalen Zielpunkt für die Elektrodenplatzierung rauszufinden. Dafür ist die Mannschaft der Sektion für Bewegungsstörungen und Neurostimulation während der OP die ganze Zeit dabei und wird verschiedene Tests mit Ihnen durchführen.

Nach der Operation:

Nach der Operation erfolgt die Anpassung der Stimulationsparameter und die Anpassung der Medikation. Die Dauer des stationären Aufenthaltes in der Klinik beträgt meist 7 bis 14 Tage. Ein Aufenthalt in einer Reha Klinik wird durch uns meist empfohlen und nach der Operation in die Wege geleitet.

Ambulanz für Bewegungsstörungen und Neurostimulation

Bitte bringen Sie zu Ihrem Termin in unserer Ambulanz eine Überweisung Ihres Neurologen oder Hausarztes mit, sowie Befunde und Arztbriefe sowie CT oder MRT Untersuchengen des Kopfes (soweit vorhanden).

Die Zulassung unserer Ambulanz umfasst die Einschätzung der Eignung zur THS sowie die Nachbetreuung bei bereits implantierter THS, ist aber derzeit begrenzt auf folgende Indikationen:

  • Morbus Parkinson
  • Tremor (Zittern) 
  • Dystonie
  • Zwangserkrankung

    Kontakt

    Unter folgendem Kontakt können Sie einen Termin mit uns vereinbaren:
    neurochirurgiethou-shalt-not-spamio.shg-kliniken.de oder neurologiethou-shalt-not-spamio.shg-kliniken.de
    Telefon +49(0)6781/66-1560


    Adresse

    Klinikum Idar-Oberstein
    Dr.-Ottmar-Kohler-Straße 2
    D-55743 Idar-Oberstein


    Das Team

    Grafik die einen männlichen Kopf andeutet
    Priv. Doz. Dr. med. Frank Hertel

    Konsiliarischer Neurochirurg, Klinikum Idar-Oberstein

    Chefarzt der Neurochirurgie, Centre Hospitalier de Luxemburg, Luxemburg

    Porträt Wahbi Farah Facharzt für Neurochirurgie
    Wahbi Farah

    Oberarzt der Neurochirurgie

    Grafik die einen männlichen Kopf andeutet
    Dieter Plett

    Oberarzt der Neurologie

    Porträt Dr med Sabine Schröder Leitende Oberärztin der Klinik für Neurologie und Stroke Unit
    Dr. med. Sabine Schröder

    Leitende Oberärztin der Neurologie