Idar-Oberstein. Das Klinikum Idar-Oberstein lädt am 17. September 2025 um 18 Uhr in den Hörsaal zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung ein. Unter dem Titel „Wenn das Blut zum Rätsel wird – Auf Spurensuche bei Anämie, Leukämie & Lymphom“ widmet sich die Medizinische Klinik I: Gastroenterologie, Nephrologie, Diabetologie, Hämatologie, internistische Onkologie und internistische Intensivmedizin unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Sebastian Gregor drei Krankheitsbildern, die ihren Ursprung im blutbildenden und lymphatischen System haben.
Blut ist mehr als eine rote Flüssigkeit. Es ist das Transportsystem des Lebens, ein fließendes Organ, das Sauerstoff, Nährstoffe und Immunabwehr in jedes Gewebe bringt. Wenn dieses System aus dem Takt gerät, wird aus einem gewohnten Strom ein medizinischer Irrgarten. Die Anämie, im Volksmund als Blutarmut bekannt, gleicht einem schleichenden Kraftverlust: Weniger rote Blutkörperchen bedeuten weniger Sauerstoff für Muskeln und Organe, was sich in Erschöpfung, Kurzatmigkeit und eingeschränkter Leistungsfähigkeit zeigt. Besonders bei Krebserkrankungen wie Leukämien oder Lymphomen ist sie nicht selten die erste sichtbare Störung, ausgelöst durch verdrängte Blutbildung im Knochenmark oder anhaltende Entzündungsprozesse. Leukämien, die Krebserkrankungen des blutbildenden Systems, verhalten sich wie ein unkontrolliertes Zellfeuer: Weiße Blutkörperchen in unreifem Stadium vermehren sich ungebremst, durchströmen das Knochenmark und überlagern dort die normale Zellproduktion. Die Folge ist ein Bild des Mangels: zu wenig funktionierende Immunzellen, zu wenig Blutplättchen, zu wenig Sauerstoffträger. Lymphome hingegen wachsen oft leise, verborgen in den Knotenpunkten des lymphatischen Systems. Sie erinnern an ein feines Wurzelwerk, das sich in Lymphknoten, Milz oder sogar im Knochenmark ausbreitet. Dabei geraten die natürlichen Abwehrmechanismen aus dem Gleichgewicht, was sich in anhaltenden Schwellungen, Nachtschweiß oder Gewichtsverlust äußern kann. Auch sie greifen das Blutbild an, beeinträchtigen die Blutzusammensetzung und können zu Anämien, einer Verminderung der Anzahl der Blutplättchen oder Infektanfälligkeit führen.
Alle drei Krankheitsbilder sind auf unterschiedliche Weise Ausdruck derselben Wurzel: einer tiefgreifenden Störung in der Fabrik des Blutes. Die Veranstaltung will diese Zusammenhänge sichtbar machen und zugleich Hoffnung vermitteln: durch Wissen über die Krankheitsbilder, aber auch über die Therapieoptionen.
Chefarzt Dr. med. Sebastian Gregor gibt in seinem Impulsvortrag Einblicke in Krankheitsverlauf, Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten. Im Anschluss steht eine offene Fragerunde zur Verfügung, in der Besucherinnen und Besucher mit den Expertinnen und Experten ins Gespräch treten können.
Foto: Tom Gundelwein