Hernienzentrum

Das Klinikum Merzig beherbergt aktuell das einzig zertifizierte Hernienzentrum im Saarland. Hier werden pro Jahr über 400 Hernienoperationen durchgeführt. Doch was sind Hernien und wie werden diese behandelt?

Hernien sind Eingeweidebrüche, Umgangssprachlich redet man auch von Leistenbruch, Schenkelbruch, Narbenbruch und Bauchnabelbruch, bei denen innere Organe durch eine Schwachstelle in der Bauchwand nach außen treten. Die Behandlung besteht in der Regel aus einer Operation, um die Bruchpforte zu verschließen und die Eingeweide zurückzubringen. Es gibt verschiedene Methoden wie Nahtverfahren oder Verwendung von Kunststoffnetzen. Die Operation kann offen oder minimal-invasiv durchgeführt werden. Eine rechtzeitige Operation ist wichtig, um Einklemmungen zu vermeiden. Konservative Therapien wie Bruchbänder haben sich als wenig hilfreich erwiesen. Erfahrene Chirurgen setzen Kunststoffnetze ein. Eine Nachkontrolle gewährleistet die Qualität und den Erfolg des Eingriffs. Frühzeitige ärztliche Beratung ist ratsam, um Komplikationen zu vermeiden. 

Jährlich werden in Deutschland über 350.000 Operationen aufgrund von Eingeweidebrüchen durchgeführt, die verschiedene Formen wie Leistenbrüche, Nabelbrüche, Narbenbrüche und Brüche in der Mittellinie des Oberbauchs umfassen. Eingeweidebrüche können auch im Bereich künstlicher Darmausgänge und im Zwerchfell auftreten. Etwa 27 Prozent der Männer und drei Prozent der Frauen sind betroffen.


Alles über Hernien

  • Nabelhernie (Bauchnabelbruch) - Eingeweidebruch in der Nabelregion
  • Narbenhernie (Narbenbruch) - Eingeweidebruch im Bereich einer Narbe bei vorangegangener Operation
  • Leistenhernie (Leistenbruch) - Eingeweidebruch in der Leistengegend
  • Schenkelhernie (Schenkelbruch) - Spezielle Form des Leistenbruchs, die in den Oberschenkel zieht
  • Epigastrische Hernie - Eingeweidebruch in der Mittellinie des Oberbauchs
  • Parastomale Hernie - Eingeweidebruch bei künstlichem Darmausgang g. Hiatushernie - Zwerchfellhernie an der Durchtrittsstelle der Speiseröhre in den Bauchraum
  • Schwachstellen in der Bauchwand, z. B. Leistenkanal oder Operationsnarbe
  • Angeborene Bindegewebeschwäche
  • Übergewicht und Druckerhöhung im Bauchraum, z. B. bei chronischer Verstopfung oder chronischem Husten

Beschwerden im betroffenen Bereich durch

  • Schwellung
  • Beule
  • Schmerzen
  • Körperliche Untersuchung und Gespräch mit dem Arzt
  • Unterstützende Untersuchungen wie Ultraschall bei Bedarf
  • Spezialuntersuchungen bei Zwerchfellbruch und unklaren Fällen
  • Eingeweidebrüche verschließen sich nicht von selbst
  • Gefahr des Einklemmens von Darm- und/oder Netzanteilen
  • Keine Alternative Heilungsmethoden
  • Operative Versorgung zur Heilung der Erkrankung
  • Operation so schnell wie möglich, um Einklemmung zu vermeiden
  • Konservative Therapien wie Bruchbänder haben sich als wenig hilfreich erwiesen
  • Nahtverfahren zur Versorgung und Verstärkung des Bruchsacks
  • Verwendung von Kunststoffnetzen
  • Konventionelle offene Operation oder minimal-invasive (endoskopische) Verfahren
  • Am Klinikum Merzig bevorzugt man die Methoden mit Spiegelinstrumenten
  • Über 90 Prozent der Brucheingriffe erfordern den Einsatz von Kunststoffnetzen
  • Ärzte informieren über alle Fragen im ersten Beratungsgespräch
  • Nachkontrolle ein Jahr nach der Operation als Qualitätssicherungsmaßnahme
  • Herniamed - Gemeinnützige Gesellschaft von erfahrenen Chirurgen für Qualitätsstandards in der Behandlung von Eingeweidebrüchen
  • Teilnahme des Hernienzentrums Merzig an der strikten Qualitätssicherung

Kontakt

Bettina Stein
Telefon +49(0)6861/705-1361
hernienzentrumthou-shalt-not-spammzg.shg-kliniken.de

 


Adresse

Klinikum Merzig
Trierer Straße 148  
D-66663 Merzig  


Kompetenz und Zertifizierung

Das Hernienzentrum der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie ist das einzige im Saarland zertifizierte Hernienzentrum gemäß DGAV. Die offizielle Anerkennung als Hernienzentrum wurde im Mai 2018 von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) ausgesprochen. Jährlich werden dort über 400 Hernienoperationen durchgeführt. 

Die Zertifizierung eines Zentrums ist ein Verfahren, das bestimmte Anforderungen überprüft, darunter die Qualifikation und fortlaufende Weiterbildung der Operateure, Mindestmengen an Operationen, Strukturvoraussetzungen auf Station oder in der Ambulanz sowie optimale technische Ausstattung. Im zertifizierten Zentrum können Patienten sicher sein, dass die Operateure über entsprechende Erfahrung in der Behandlung dieser Krankheitsbilder verfügen. Die Zertifizierung muss alle drei Jahre erneuert werden.

Prof. Dr. med. Guy Sinner, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, ist verantwortlich für das Hernienzentrum. Weiterer Hernienoperateur am Zentrum ist Oberarzt Dr. med. Wolfgang Vogt. Die Medizinische Klinik II, Gastroenterologie, ist Kooperationspartner im gastroenterologischen Bereich.

 

Ausserdem bietet die SHG-Gruppe im Klinikum Idar-Oberstein ein zertifiziertes Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie in Rheinland-Pfalz.

Weitere Informationen finden Sie hier.