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Uroonkologisches Zentrum der SHG-Kliniken Völklingen auf Wachstumskurs

Zahlreiche Interessierte informierten sich beim Infotag über neueste Entwicklungen bei der Diagnose und Therapie von Prostatakrebs

Völklingen. Neueste Entwicklungen rund um die Erkennung und Behandlung von Prostatakrebs standen im Mittelpunkt eines Infotags, zu dem sich auf Einladung des Uroonkologischen Zentrums der SHG-Kliniken Völklingen rund 100 Interessierte im Kongresszentrum eingefunden hatten. Da auch viele Patienten im Publikum saßen, nutzte Chefarzt Dr. Frank Uwe Alles seine Willkommensworte auch zur Vorstellung neu hinzugekommener Ärzte und Mitarbeiter. Das Zentrum hat zunehmend mehr Arbeit: Während es bei der Gründung und Zertifizierung im Jahr 2020 rund 120 Neu-Diagnosen auf Prostatakrebs gestellt wurden, sind es aktuell rund 400 Patienten.

Das Einzugsgebiet des Uroonkologischen Zentrums erstreckt sich inzwischen auch bis in benachbarte Teile von Rheinland-Pfalz, so etwa bis Landstuhl und Hermeskeil. 

Der Anstieg sei vermutlich auch auf eine verbesserte Frühdiagnostik der Erkrankung zurückzuführen, so Oberarzt Thomas Schuster. Mit der Inbetriebnahme eines neuen DaVinci-Operationsroboters vor einem Dreivierteljahr hat das Zentrum sich auch technologisch weiterentwickelt.  Zukünftig sollen mehr Operationen auch ambulant durchgeführt werden, so Chefarzt Alles in seinem Ausblick.

Ein wichtiger Parameter für die Früherkennung eines Prostatakarzinoms ist die Bestimmung des PSA-Werts. Dieser misst das Prostata-spezifische Antigen (PSA) im Blut, das von der Prostata produziert wird und der Verflüssigung des Samens dient. Viele Patienten zeigten sich durch erhöhte Werte verunsichert: „Habe ich schon Krebs, wenn der PSA-Wert in meinem Blut erhöht ist?“ Dr. Niklas Harland beantwortete diese Frage mit einem klaren „Nein“. Ein einmalig erhöhter PSA-Wert könne viele Ursachen haben, so Harland weiter. Auch ein wiederholt erhöhter PSA-Wert müsse immer im Zusammenhang mit anderen Untersuchungsergebnissen interpretiert werden. Ein weiteres Puzzleteil in der Diagnostik des Prostatakarzinoms ist die Untersuchung mittels MRT. Dr. Florian Jungmann vom Kooperationspartner X-Care stellte den Anwesenden dieses diagnostische Verfahren vor.

 

Wie aber geht es weiter, wenn die Diagnose dann doch „Prostatakrebs“ lautet? Muhammad Matani vom urologischen MVZ der Völklinger Kliniken erläuterte die weitere Vorgehensweise. Sein großes Anliegen: „Unsere Patienten sollen ihre Krankheit verstehen.“ Matani erklärte die Einteilung der Tumoren, die Frage, wie es zu einer Metastasierung kommt, und die verschiedenen Therapieformen: von der aktiven Überwachung über Optionen wie Operation, Strahlenbehandlung, Hormon- und Chemotherapie.

Gregory Tassi-Yoppa, der zukünftig für die Koordination des Zentrums zuständig ist, erläuterte die modernen Möglichkeiten der Therapie eines fortgeschrittenen Prostatakarzinoms. In den letzten zehn Jahren seien in rasantem Tempo eine neue Therapiemöglichkeit auf die andere gefolgt. In der modernen Therapie müssten bei allen Entscheidungen für die jeweiligen Behandlungsschritte die verschiedensten Faktoren berücksichtigt werden, so Tassi-Yoppa. Deshalb sei es wichtig, sich in einem spezialisierten Zentrum behandeln zu lassen, wo Ärzte ständig auf dem neuesten Stand sind. „Nicht ein Einzelner ist der Herrscher über die Therapie, sondern jede Entscheidung ist Teamwork.“ Ganz wichtig sei beispielsweise das wöchentliche Tumorboard, in dem Fachleute der verschiedensten Disziplinen die jeweiligen Therapiemöglichkeiten abwägen, um das Optimum für jeden Patienten herauszuholen.

Vor- und Nachteile einer Radiotherapie (Bestrahlung) der Prostata erläuterte Dr. Stefan Weite, Radiologe und Strahlentherapeut bei X-Care. Die Entscheidung, ob Operation oder Strahlentherapie, müsse jeweils ganz individuell getroffen werden. Das neue Verfahren der PSMA-Theranostik und -Therapie erklärte Nuklearmediziner Dr. Florian Rosar von der Homburger Uniklinik, einem weiteren Kooperationspartner des Zentrums. Tipps, wie man mit der Diagnose Krebs im Allgemeinen umgehen kann und wo es Hilfen gibt, gab Melanie Kratz von der saarländischen Krebsgesellschaft.

Informierten rund um die Diagnose und Therapie von Prostatakrebs (v.l.n.r.): Dr. Stefan Welte (X-care), Muhammad Matani (Urologisches MVZ der SHG-Kliniken), Oberarzt Thomas Schuster, Chefarzt Dr. Frank Uwe Alles, Dr. Niklas Harland, Dr. Florian Jungmann (X-Care) und Dr. Florian Rosar (Nuklearmedizin, Uniklinik Homburg).
Zahlreiche Interessierte waren der Einladung ins Kongresszentrum der SHG-Kliniken Völklingen gefolgt.