Völklingen. Gemeinsam mit der Familie des Verstorbenen haben mehrere hundert Menschen im Kongresszentrum der SHG-Kliniken Abschied von Sanitätsrat Dr. med. Cem Özbek genommen. Der frühere Chefarzt der Kardiologie und Angiologie war Ende April im Alter von 69 Jahren überraschend aus dem Leben geschieden. Erst ein knappes Jahr zuvor hatte er seine Klinik an seinen Wunsch-Nachfolger Dr. med. Fernando Gatto übergeben.
Es war eine bewegende und von großer Dankbarkeit getragene Feier, zu der sich Trauergäste aus dem ganzen Saarland und darüber hinaus eingefunden hatten. Unter ihnen waren viele Kolleginnen und Kollegen, Freunde und Wegbegleiter, Mitstreiter in Özbeks Kampf um grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung, Mitarbeiter aus allen Abteilungen des Völklinger Krankenhauses, der Förderverein des Herzzentrums Saar, dessen Vorsitz er erst kürzlich übernommen hatte, der Rotary Club Saarbrücken, dessen Präsidentschaft er im nächsten Jahr übernehmen sollte, Aufsichtsrat und Geschäftsführung der SHG sowie Vertreter aus Politik und Regierung, allen voran Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung.
„Das Universum hat keine Zeit“ – das Motto, unter dem die Abschiedsfeier stand, kehrte mehrfach in den Reden und Ansprachen wieder. Die Naturwissenschaften hätten ihren Vater fasziniert, von der Mathematik bis hin zur Astronomie, berichtete eine der Töchter Özbeks. Dennoch der Glaube an einen Schöpfer, auch in einem Gedicht des Verstorbenen, das Sohn Christopher vortrug.
„Wir nehmen Abschied von einem außergewöhnlichen Menschen“, sagte Chefarzt Gatto, der das berufliche Leben und Wirken des leidenschaftlichen Kardiologen Özbek würdigte. Er sei nicht nur Visionär gewesen, sondern auch ein unermüdlicher Lehrer, der 200 Assistenzärzte weitergebildet habe. Es bleibe die Erinnerung an einen ebenso arbeits- wie erfolgreichen gemeinsamen Weg und „tiefe Dankbarkeit für einen bewundernswerten Menschen“.
„Cem Özbek hat die kardiologische Landschaft im Saarland und in der Grenzregion nachhaltig verändert“, sagte der frühere Oberarzt Dr. Klaus-Dieter Heib, der lange mit dem Verstorbenen zusammenarbeitete. Mit Mut und unerschütterlichem Glauben an das Gelingen seines Vorhabens habe Özbek die Völklinger Kardiologie zur weithin größten und modernsten Klinik gemacht. Dabei sei er ein sensibler und einfühlsamer Arzt geblieben, der seinen Mitarbeitern immer wieder ans Herz legte: „Behandele deine Patienten so, wie Du selbst behandelt werden möchtest“.
Fotos: SHG