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Zum Abschluss ging es um das breite Spektrum der Radiologie

Online-Vorträge von CEB-Akademie und Klinikum Merzig kamen durchweg gut an

Merzig. Aus der Not eine Tugend gemacht haben die CEB-Akademie und das Klinikum Merzig, als sie ihre ursprünglich als Publikumsveranstaltungen geplanten Gesundheitsvorträge wegen der Corona-Pandemie ins Internet verlegten. Die Bilanz kann sich dennoch sehen lassen: Fast alle Vorträge fanden eine gute Resonanz. Auch wenn die Veranstalter sich wünschen, dass eine Fortsetzung bald wieder mit leibhaftigem Publikum stattfinden kann. Den abschließenden Vortrag der jüngsten Reihe hielt Benedikt Braun, Chefarzt des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie. Er sprach über „Moderne Diagnostik von der Röntgenaufnahme bis zur Kernspintomografie“.

Die Radiologie nimmt in der Medizin eine besondere fachübergreifende Stellung ein, erklärte Braun. Zu deren Schwerpunkten am Klinikum gehören beispielsweise die Neuroradiologie mit der Diagnostik von Schlaganfällen, Parkinson und Multipler Sklerose, sowie die Skelett- und Gelenkradiologie bei der Diagnostik für Patientinnen und Patienten der orthopädischen Klinik. Weitere Schwerpunkte sind die Herz-Lungen-Radiologie sowie die Radiologie der Bauchorgane und die Notfallradiologie.

Wichtig war Braun zum einen, die Zuhörer über die vielen Einsatzmöglichkeiten der radiologischen Diagnostik zu informieren, zum anderen aber auch, ihnen die Angst vor radiologischen Untersuchungen zu nehmen. Das klassische Röntgenbild habe heute noch genau dieselbe Berechtigung wie vor 100 Jahren. Allerdings sei die Strahlenbelastung dabei stark reduziert worden. „Eine direkte Schädigung durch Strahlung findet bei der klassischen Röntgendiagnostik nicht statt. Bei einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs haben Sie die gleiche Strahlenbelastung wie bei einem Transatlantikflug nach New York“, erklärte der Chefarzt. Dennoch gelte: „Nur so viel Belastung wie nötig, da es auch zu zufälligen Schäden der Zellen durch Röntgenstrahlung kommen kann“. Braun gab Tipps, wie man die Strahlenbelastung möglichst niedrig hält: „Es ist beispielsweise sinnvoll, auf Voruntersuchungen hinzuweisen, diese mitzubringen oder anfordern zu lassen. Und es ist auch legitim zu fragen, ob es alternative Diagnosemöglichkeiten gibt.“

In den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts machte die Radiologie dann den Sprung von „2D nach 3D“: Der Computertomograf war erfunden. Er stellt den Körper in dünnen Schichten dar und ist unverzichtbar für die klinische Diagnostik. Eine CT-Untersuchung bringe zwar eine höhere Strahlenbelastung als ein einfaches Röntgenbild, biete aber gerade in der Notfalldiagnostik unschätzbare Vorteile: „Die Computertomographie erlaubt eine schnelle, umfassende Diagnostik mit hohem Patientenkomfort, und es ist keine besondere Vorbereitung nötig.“ Insbesondere ging Braun auf das Herz-CT ein, das bei bestimmten Patienten eine Alternative zum Herzkatheter darstellen kann. Zudem bietet das CT therapeutische Möglichkeiten, wie z.B. Schmerzmittelinjektionen an betroffene Nerven.

Untersuchungen ohne Strahlen bieten Magnetresonanztomografie und Ultraschall. Kernspintomographen sind seit den 90er Jahren flächendeckend in deutschen Krankenhäusern vorhanden. Allerdings gebe es Einschränkungen für diese Untersuchungen, beispielsweise für Patienten mit Herzschrittmachern oder Insulinpumpen. Schwierig gestaltet sich eine MRT-Untersuchung auch für Patienten, die an Klaustrophobie (Platzangst) leiden. Hier sollte eine Vertrauensperson bei der Untersuchung dabei sein, außerdem könne man dem Patienten oder der Patientin angstlösende Mittel geben, um die Situation zu erleichtern.


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Zum Abschluss ging es um das breite Spektrum der Radiologie

Chefarzt Benedikt Braun bei seinem Online-Vortrag
Chefarzt Benedikt Braun bei seinem Online-Vortrag.