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Stabilisierung durch Schutzschirmverfahren

• SHG Klinikum Merzig beantragt Schutzschirmverfahren beim zuständigen Amtsgericht Saarbrücken – Sulzbach

• Klinikbetrieb wird uneingeschränkt fortgeführt, medizinische Versorgung gesichert

• Löhne und Gehälter der rund 900 Mitarbeitenden gesichert

• SHG-Gruppe steht weiterhin zum Standort Merzig

Merzig, 25. Juli 2023. Die SHG Klinikum Merzig gGmbH hat am Dienstag, den 25. Juli 2023, einen Antrag auf Durchführung eines Schutzschirmverfahrens beim zuständigen Amtsgericht Saarbrücken – Sulzbach gestellt. In diesem Rahmen soll das Haus bei laufendem Klinikbetrieb durch eine umfassende Sanierung wirtschaftlich langfristig stabilisiert werden. Von dem Schutzschirmverfahren umfasst ist nur das SHG-Klinikum in Merzig, andere Kliniken und Einrichtungen der SHG-Gruppe sind nicht betroffen. 

Klinikbetrieb geht uneingeschränkt weiter 
Das Verfahren hat keine Auswirkungen auf den Betrieb des Klinikums. Patientinnen und Patienten werden weiterhin in gewohnter Qualität betreut und ambulante wie stationäre Behandlungen in vollem Umfang fortgeführt.  

Löhne und Gehälter gesichert 
Die Belegschaft des Klinikums wurde unter anderem im Rahmen von Mitarbeiterversammlungen über die Antragstellung und die weiteren Schritte informiert. Für die Mitarbeitenden entsteht durch das Schutzschirmverfahren kein wirtschaftlicher Nachteil, Löhne und Gehälter sind im Rahmen des vorläufigen Verfahrens über das sogenannte Insolvenzgeld abgesichert. Dies eröffnet dem Unternehmen die Chance, sich ein finanzielles Polster aufzubauen, das die Basis für die Sanierung bildet. 

Gründe für ein Schutzschirmverfahren 
Wie viele Krankenhäuser bundesweit ist auch das SHG-Klinikum in Merzig stark defizitär. Hintergründe für diese Situation sind neben coronabedingten Einnahmeeinbrüchen rückläufige Umsatzerlöse bei gleichzeitig steigenden Kosten für Personal, Material und Energie infolge des Krieges in der Ukraine und der derzeit zu verzeichnenden Inflation. Hinzu kommen allgemeine wirtschaftliche und gesundheitspolitische Herausforderungen, wie insbesondere derFachkräftemangel sowie bürokratische Hürden, die das Bilden finanzieller Rücklagen in der Vergangenheit erschwert hatten. 
Bernd Mege, Geschäftsführer der SHG Klinikum Merzig gGmbH, sagt: „In den vergangenen Monaten haben wir die Situation unseres Klinikums genau unter die Lupe genommen und eine umfassende Bestandsanalyse der Liquidität und Wirtschaftlichkeit veranlasst. Diese hat ergeben, dass das Haus allein durch kurzfristige Mittel nicht langfristig stabilisiert werden kann. Eine nachhaltige Lösung und Sanierung aus eigener Kraft ohne externe Unterstützung sind daher nicht möglich.“ 
Das Verfahren begleiten wird ein erfahrenes Restrukturierungsteam von Lieser Rechtsanwälte rund um Jens Lieser und Dr. Martin Kaltwasser. Die Experten bringen langjährige Erfahrungen im Bereich des Sanierungs- und Insolvenzrechts mit. Jens Lieser erklärt: „Ein Schutzschirmverfahren eröffnet Unternehmen die Chance, bei laufendem Betrieb notwendige Sanierungsmaßnahmen zu erarbeiten und wirksam umzusetzen. Es bietet genügend Handlungsspielraum und schafft so eine optimale Basis, um ein langfristig tragfähiges Ergebnis zu erzielen, das den bestehenden Liquiditätsproblemen nicht nur kurzfristig Rechnung trägt.“ 

Nächste Schritte 
In den kommenden Wochen soll nun ein finanzierbares Konzept für den Standort in Merzig entwickelt werden, mit dem das Klinikum den wachsenden Herausforderungen des Gesundheitswesens gestärkt entgegentreten und die Bedürfnisse seiner Patientinnen und Patienten bestmöglich erfüllen kann. „Fest steht: Angesichts der aktuellen Lage kommt ein ‚Weiter so‘ nicht in Betracht. Fest steht aber auch, dass das Klinikum Merzig eine große Bedeutung hat – nicht nur für die Stadt Merzig, sondern für die gesamte Region und den Landkreis Merzig-Wadern. Vor diesem Hintergrund können wir jetzt schon sagen, dass es für das Klinikum auf Basis einer Restrukturierung weitergeht. Ziel ist in jedem Fall die Fortführung unter Federführung der Trägerschaft durch die SHG-Gruppe“, so Bernd Mege. 

Über die SHG Klinikum Merzig gGmbH 
Das Klinikum Merzig, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität des Saarlandes, ist im Krankenhausplan des Saarlandes mit 347 Betten und 66 Teilstationären Plätzen aufgenommen. Zum Klinikum gehören eine Pflegefachschule mit 124 Ausbildungsplätzen sowie die Schule für Ergo- und Beschäftigungstherapie mit 40 Ausbildungsplätzen.  
Wir stellen als alleiniges Akutkrankenhaus im Landkreis Merzig-Wadern die stationäre und ambulante Versorgung sicher. Als zentraler Bestandteil sind wir in den Gesundheitscampus Merzig eingebunden, indem sich zahlreiche Gesundheitsdienstleister wiederfinden. 
Das Klinikum Merzig führt in der Trierer Straße 148, 66663 Merzig folgende Kliniken und medizinische Fachbereiche: 

  • Klinik für Innere Medizin II: Gastroenterologie 
  • Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik 
  • Klinik für Neurologie mit Stroke Unit, Früh-Reha und Schmerzklinik 
  • Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie und Sportmedizin 
  • Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik mit Tageskliniken und Institutsambulanzen 
  • Diagnostische und Interventionelle Radiologie 
  • Zentrale Notaufnahme 

Über LIESER Rechtsanwälte 
LIESER Rechtsanwälte ist ein führendes Büro auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung, Restrukturierung und Sanierung. Von 15 Standorten u.a. in Koblenz, Saarbrücken, Bonn, Mainz, Frankfurt a. Main, Darmstadt, Mannheim, Köln und Trier werden Mandate aller Größenordnungen und Branchen betreut. In über 3.000 Unternehmensinsolvenzverfahren hat LIESER Rechtsanwälte die Kompetenz bei der Fortführung und Sanierung von Unternehmen erfolgreich unter Beweis gestellt. Weitere Informationen unter: www.lieser-rechtsanwaelte.de  

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