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Logistische Neuaufstellung nach 50 Jahren Krankenhausapotheke

Klinikum Idar-Oberstein: Inbetriebnahme des Rowa-Kommissionierautomaten rundet die Modernisierung der Apotheke ab

Idar-Oberstein. Heute, am 23. Juni 2023, werden in der Krankenhausapotheke des Klinikums Idar-Oberstein die modernisierten Räumlichkeiten sowie ein neuer Kommissionierautomat offiziell eingeweiht. Zusammen mit der hochmodernen Reinraumanlage verfügt das Klinikum jetzt über eine der modernsten Krankenhausapotheken in Rheinland-Pfalz.

Vor 50 Jahren - im Jahr 1973 - beantragte die Stadt Idar-Oberstein als damaliger Krankenhausträger erstmals die Erlaubnis zum Betrieb einer Krankenhausapotheke für das Klinikum Idar-Oberstein, damals noch unter dem Namen Städtische Krankenanstalten Idar-Oberstein in der Krankenhausstraße 2, die Anfang der 1980er Jahre in Dr.-Ottmar-Kohler-Straße umgewidmet wurde.

Mit der Genehmigung durch die Behörde wird weiterhin eine direkte Versorgung der Patienten durch eine krankenhauseigene Apotheke ermöglicht – ein großer Vorteil, da eine hauseigene Krankenhausapotheke die schnelle Verfügbarkeit von Arzneimitteln und Medizinprodukten für Patientinnen und Patienten sicherstellt und eine Unabhängigkeit in der Arzneimittelauswahl bedeutet. Zudem sichert eine tägliche, 24-stündige Rufbereitschaft die Versorgung der Patientinnen und Patienten in Notfällen.

In den letzten 50 Jahren haben sich die Aufgaben einer Krankenhausapotheke sehr gewandelt, weg von der reinen Arzneimittelabgabe, hin zu einem Zentrum für optimierte Versorgung und Arzneimitteltherapiesicherheit. Die moderne Krankenhausapotheke von heute ist ein Zentrum hochqualifizierter medizinischer Dienstleistung – mit der Gesundheit der Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt.

Die Krankenhausapotheke des Klinikums Idar-Oberstein versorgt neben dem eigenen Haus auch das Krankenhaus der Elisabeth Stiftung in Birkenfeld mit Arzneimitteln, apothekenpflichtigen Medizinprodukten, selbst hergestellten Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln sowie Zytostatika-Zubereitungen für die Krebstherapie. Auch die ebenfalls zum SHG-Konzern gehörenden SHG-Kliniken Völklingen werden mit patientenindividuell hergestellten Zytostatika-Zubereitungen zur Chemotherapie von Tumorpatienten versorgt. Es sind mehr als 10.000 patientenindividuelle Zubereitungen für die Tumortherapie, die inzwischen jährlich in der hochmodernen Reinraumanlage des Klinikums hergestellt werden. Für die kleinsten Patienten auf der Frühgeborenen-Intensivabteilung werden parenterale Ernährungslösungen sowie Rezepturen in kindgerechter Dosierung produziert. Die Krankenhausapotheke trägt somit dazu bei, dass alle Patientinnen und Patienten des Klinikums optimal mit Arzneimitteln versorgt werden.

Für hochsensible Bereiche wie die Intensivmedizin werden große Mengen an Arzneimitteln vorrätig gehalten. Eine Kommission aus Chefärzten, Oberärzten und der Krankenhausapotheke legt dabei in gemeinsamen Sitzungen diejenigen Arzneimittel fest, die nach dem Stand der medizinischen und pharmazeutischen Wissenschaft eine angemessene und qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung sicherstellen.

Im Zuge des kurz vor dem Abschluss stehenden Neubaus der biplanen Angiographie-Anlage im Klinikum Idar-Oberstein wurde parallel die mit der Einrichtung einer modernen Reinraumanlage zur Zytostatikaherstellung begonnene Modernisierung der Krankenhausapotheke fortgeführt. Der Rowa-Kommissionierautomat neuester Generation zur Lagerung von Medikamenten rundet die Modernisierung ab. Er ersetzt nun herkömmliche Lagerschränke und bringt deutlichen Platzgewinn, denn er benötigt wesentlich weniger Lagerfläche als herkömmliche Schubladenschränke. Über 30.000 Arzneimittelpackungen können nun auf kleinstem Raum - ungefähr 24m² - gelagert werden, um die Patientenversorgung sicherzustellen und gerade auch in Zeiten zahlreicher Lieferdefekte/-ausfälle ausreichend Arzneimittel lagern zu können.

Der neue Kommissionierautomat ist direkt mit dem hausinternen Warenwirtschaftssystem verbunden und ermöglicht, nach Prüfung durch eine Apothekerin oder einen Apotheker, die direkte Zusammenstellung der von den Stationen benötigten und angeforderten Arzneimittel. Die Fehlerquote des Roboters liegt dabei laut Hersteller bei unter 0,1 Prozent.

Es existieren jedoch technische Grenzen:
Technische Grenzen setzt der Automat was Größe, Gewicht und Verpackung betrifft, hier muss die Kommissionierung nach wie vor durch Mitarbeiter der Krankenhausapotheke händisch ergänzt werden. Der Automat ist ein wichtiger Schritt für die Medikamentenversorgung, doch nach wie vor bleibt der „Mensch“ unentbehrlich.

„Wir sind stolz auf die neuen Räumlichkeiten unserer Apotheke. Zusammen mit der hochmodernen Reinraumanlage und dem neuen Kommissionierautomaten gewährleistet unsere Krankenhausapotheke eine Arzneimittelversorgung auf höchstem Niveau, was einen wichtigen Schritt in Hinblick auf mehr Arzneimitteltherapiesicherheit im Krankenhaus darstellt. Ich danke unserer Leitenden Apothekerin, Dr. rer. nat. Claudia Lamberth und ihrem gesamten Team für ihren unermüdlichen Einsatz, insbesondere während des Modernisierungszeitraums, in dem einige Einschränkungen im täglichen Ablauf in Kauf genommen werden mussten,“ sagt Verwaltungsdirektor Hendrik Weinz anlässlich der Übergabe der neuen Räumlichkeiten.

Foto: SHG/Moritz Forster

Große Freude im Klinikum über den Abschluss der Apothekenmodernisierung und Inbetriebnahme des Kommissionierautomaten: (vorne v.l.n.r.) Apothekenmitarbeiterin Anja Mohr-Israel, Verwaltungsdirektor Hendrik Weinz, Leitende Apothekerin Dr. rer. nat. Claudia Lamberth, Ärztlicher Direktor Dr. med. Ulrich Frey, Pflegedirektorin Michaela Scaramuzzo-Schröer, Stellvertr. Ärztlicher Direktor Priv.-Doz. Dr. med. Jochen Tüttenberg und Apothekenmitarbeiterin Jennifer Zaretzky, im Hintergrund das weitere Apothekenteam.