Saarbrücken. 18 neue Schülerinnen und Schüler haben Anfang Oktober ihre Ausbildung an der Fachschule für Heilerziehungspflege der SHG Bildung begonnen. Viele von ihnen sind durch ein freiwilliges soziales Jahr auf den Beruf aufmerksam geworden. So Vanessa Bender in einer Tagesförderstätte oder Jan Brück bei der Reha GmbH. Nachdem Jennifer Sieblers Großeltern pflegebedürftig wurden, habe sie gemerkt, „dass mir ein solcher Beruf liegt“. Darüber hinaus lobt sie die familienfreundlichen Gestaltungsmöglichkeiten in der späteren Berufsausübung, denn die 31jährige hat eine dreieinhalbjährige Tochter. Mitschülerin Stella Röseler ist durch ihre Mutter auf den Beruf aufmerksam geworden, und Léon Rohe war sieben Jahre lang auf einem Inklusionsinternat: „Da liegt der Heilerziehungspfleger nahe.“
Die vierjährige Ausbildung setzt sich aus einem Jahr Vorpraktikum, einem zweijährigen Unterrichtsblock in der Fachschule und einem anschließenden Anerkennungsjahr zusammen. Nach der Abschlussprüfung tragen die Schüler nicht nur die Berufsbezeichnung staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger oder Heilerziehungspflegerin, sondern dürfen auch den Titel „Bachelor Professional Sozialwesen“ führen.
„Unsere Schülerinnen und Schüler zeigen eine hohe Motivation und den Willen, etwas zu verändern“, freute sich Fachschulleiterin Marion Hoff-von Loßberg, als sie die neuen Schüler begrüßte. Weil diese bislang noch Schulgeld bezahlen müssen, engagiert man sich derzeit bei der SHG Bildung für eine neue Ausbildungs- und Prüfungsverordnung. „Wir fordern die Ausbildung in der Heilerziehungspflege in dualer Form, wobei die Heilerziehungspflegeschulen als staatliche Ersatzschulen anerkannt und die Einrichtungen als Träger der praktischen Ausbildung auch Träger der Ausbildung sein sollten“, so Dagmar Girlinger, Verwaltungsleiterin der SHG Bildung. Um den hohen Bedarf an Heilerziehungspflegern auch zukünftig gerecht zu werden, arbeitet die SHG Bildung gemeinsam mit anderen Schulträgern und der Landesregierung an einem Berufsbild „Heilerziehungspflegeassistenz“. Der Zugang zu diesem Beruf mit kürzerer Ausbildungszeit soll auch mit Hauptschulabschluss möglich sein.