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Großes Interesse am Vortrag über Knieschmerzen und Kniearthrose im SHG-Klinikum Merzig

Merzig. Am Donnerstag, den 20.11.2025, fand um 18 Uhr ein vielbesuchter Vortrag zum Thema Knieschmerzen und Kniearthrose in der SHG Klinik Merzig statt. Die Veranstaltung stieß auf eine überwältigende Resonanz: Zahlreiche Interessierte nutzten die Gelegenheit, sich umfassend über Ursachen, Symptome, sowie moderne prä- als auch postoperative Therapieansätze zu informieren.

Durch den Abend führten die Referenten Dirk Kimenai, Therapieleiter des SHG-Klinikums Merzig, sowie Lukas Beringer, Sportwissenschaftler von der Firma Sanisaar.

Dirk Kimenai führte zunächst in die Grundlagen der Kniegelenksanatomie ein und erläuterte anschaulich, wie Arthrose entsteht und welche Beschwerden typisch sind. Im Mittelpunkt des ersten Teils standen sowohl Vorbeugungsstrategien, konservative Behandlungsmethoden als auch alltagspraktische Tipps für Patientinnen und Patienten mit Kniearthrose, um eine Operation so lange wie möglich zu vermeiden. Ebenfalls hob Dirk Kimenai die Wichtigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit, unter anderem mit der Orthopädietechnik, hervor.

Besonders großen Anklang fanden die Einblicke von Lukas Beringer in moderne Bewegungs- und Haltungsanalysen, die heute sowohl im Leistungssport als auch bei Patientinnen und Patienten eingesetzt werden, die kurz vor einer Operation stehen, oder aber diese bereits hinter sich gebracht haben. Mithilfe von beispielsweise Druckmessplatten oder Videoaufnahmen bei Laufbandanalysen, lassen sich fehlerhafte Bewegungsmuster erkennen, die unter anderem Fehlbelastungen am Knie begünstigen können, so Beringer. Auch eine statische Haltungsanalyse zeigt beispielweise, wie Körperteile zueinanderstehen. Lukas Beringer erklärte, dass bereits kleine Abweichungen langfristig Beschwerden in anderen Gelenken verursachen können.

Diese Analysen bilden eine wichtige Grundlage für individuelle Therapieempfehlungen und stellen die Wichtigkeit der engen Zusammenarbeit von Physiotherapie und Orthopädietechnik nochmals heraus. Zudem wurde erläutert, wie Kniefehlstellungen entstehen und welche Auswirkungen sie auf den gesamten Körper und besonders das Gangbild haben können.

Im letzten Teil der Präsentation stellte Dirk Kimenai vor, welche Möglichkeiten das SHG-Klinikum Merzig in der Nachsorge einer Kniegelenksprothese bietet, wenn eine Operation nicht mehr vermeidbar ist. Hier kam die vor ca. einem Jahr ins Leben gerufene INAP (Individuelle ambulante Physiotherapie) zur Sprache, welche unter der Leitung von Timo Lauer steht. Die Therapieeinheiten finden in den ambulanten Räumlichkeiten des SHG-Klinikums Merzig statt und werden anhand von Rezepten, die von Orthopäden ausgestellt werden, abgerechnet. Der Transfer zur Klinik muss hierbei selbst organisiert und die Zuzahlungen in Form von Rezeptgebühren geleistet werden. Die Therapie unterteilt sich in zwei verschiedene Phasen mit einer Dauer von jeweils 4 Wochen, in denen an Schwerpunkten, wie beispielsweise der Schwellungsreduktion, Beweglichkeitsverbesserung sowie der Stabilisation gearbeitet wird.

Zum Abschluss ging es in eine ausführliche Diskussions- und Fragerunde, die auch für einige der Anwesenden nochmals sehr hilfreich war. Der Vortrag bot nicht nur verständliche medizinische Hindergründe, sondern vor allem praktische Empfehlungen für den Alltag.

Vortrag über Knieschmerzen und Kniearthrose im SHG-Klinikum Merzig
v.l.n.r. Timo Lauer, Leiter der INAP; Dirk Kimenai, Therapieleiter; beide SHG-Klinikum Merzig, Lukas Beringer, Sportwissenschaftler, Fa. Sanisaar