Merzig. Mit richtiger Ernährung und der Umstellung von Essgewohnheiten können viele Menschen ihr Wunschgewicht erreichen, weiß Ulrike Gab, Diätassistentin im Klinikum Merzig. Weil Übergewicht eine Vielzahl von Krankheiten nach sich ziehen kann, ist den Betroffenen angeraten, davon runterzukommen. „Aber wie? Das ist die Frage, die die meisten Übergewichtigen bewegt“, weiß die Fachfrau. 

Was also tun? Ulrike Gab sammelte die Zurufe aus dem Publikum am Flipchart: „Kohlenhydrate reduzieren“, „Kohlsuppe“, „Sport“, „Weniger essen“, „Intervallfasten“, „Eiweißshake“. Sie erklärt die verschiedenen Arten von Kohlenhydraten. Alle sind sie Zucker: „Wir unterscheiden Einfachzucker, Doppelzucker und Vielfachzucker, je nach ihrer chemischen Struktur“. Einfachzucker, auch Traubenzucker genannt, gelangt schnell ins Blut und liefert sofort Energie. Haushaltszucker ist ein Doppelzucker, der aus Glukose und Fruktose besteht, und ebenfalls schnell verwertbar ist. Er verschafft jedoch keine Sättigung. Vielfachzucker, wie die Stärke in Kartoffeln und Nudeln, werden langsamer abgebaut und sorgen für eine gute Sättigung. „Oft ist es jedoch schwierig, anhand der Angaben auf der Packung zu erkennen, was wirklich drin ist, denn Zucker taucht unter vielen unterschiedlichen Begriffen auf“. Eine Grundregel: Alles, was auf -ose endet, ist Zucker“, erklärt die Diätassistentin.

Auch heute noch liege auf vielen Tellern oft noch eine große Portion Fleisch, eine kleinere Portion Sättigungsbeilage und nur wenig Gemüse. „Das sollte umgekehrt sein“, mahnt Gab, und rät, sein Essen abzuwiegen. Die traditionelle saarländische Küche sei übrigens zum Abnehmen weniger geeignet, da empfehle sich schon eher die leichte Mittelmeerküche.

Viele weitere Tipps gab es für die aufmerksamen Zuhörer im Auditorium: „Trinken Sie ausreichend, zwei Liter am Tag, aber keinen Alkohol, keine zuckerhaltigen Getränke und keine reinen Obstsäfte. Reduzieren Sie Fett, am besten durch Dämpfen oder Kochen. Achten Sie auf eine ausreichende Eiweißzufuhr, denn bei einer Gewichtsreduktion braucht der Körper vermehrt Eiweiß zum Erhalt der Muskulatur“. Oft genüge es schon, anstelle eines ausgeklügelten Sportprogramms öfter mal die Treppe zu nehmen und etwas weiter vom Ziel entfernt zu parken.

Abschließend noch zwei Psycho-Tricks: „Benutzen Sie kleinere Teller, dann erscheinen die Portionen größer. Und gehen Sie nicht einkaufen, wenn Sie hungrig sind, und kaufen Sie nur das, was auf Ihrem Einkaufszettel steht. "Gegen Heißhunger empfiehlt Ulrike Gab vier bis fünf Mahlzeiten am Tag. Und auch das hilft beim Abnehmen: „Trinken Sie vor dem Essen ein Glas Wasser, essen Sie langsam und kauen sie lange. Und sorgen Sie für ausreichend Schlaf“.