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Zukunftskonzept der SHG Klinikum Merzig gGmbH vorgestellt

Durch Anpassungen im Leistungsangebot bleibt das Klinikum als vollwertiges Krankenhaus erhalten.

Landkreis Merzig-Wadern stellt Unterstützung in Aussicht - Langfristige und hochwertige Gesundheitsversorgung der Region ist sichergestellt - Nächster Schritt: Sukzessive Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen

  • Landkreis Merzig-Wadern stellt Unterstützung in Aussicht
  • Langfristige und hochwertige Gesundheitsversorgung der Region ist sichergestellt
  • Nächster Schritt: Sukzessive Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen


Merzig, 17. Oktober 2023. Im Rahmen der Sanierung der Klinikum Merzig gGmbH stehen laut dem vorliegenden Entwurf die künftigen Eckpfeiler fest: Das Klinikum Merzig bleibt durch die Vornahme von notwendigen Anpassungen im Leistungsangebot als vollwertiges Krankenhaus erhalten.

In den vergangenen Monaten hat die Klinik-Geschäftsführung in enger Abstimmung mit dem Landkreis sowie einem Team aus externen Sanierungsberatern ein Sanierungskonzept entwickelt, das umfassend an die Versorgungsrealitäten vor Ort angepasst ist und die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten sowie der Mitarbeitenden des Klinikums adressiert.

Bernd Mege, Geschäftsführer der SHG Klinikum Merzig gGmbH, erklärt: „Mit dem nun vorliegenden Konzept ist es gelungen, einen Fahrplan zu erarbeiten, der es ermöglicht, unser Krankenhaus in Merzig zu stabilisieren und als vollwertiges Krankenhaus zu erhalten. Durch einige Anpassungen des bestehenden Leistungsangebots können wir erreichen, dass das Klinikum sich voraussichtlich selbst langfristig finanzieren kann und so eine hochwertige medizinische Versorgung in der Region sicherstellt.“

Bereits im September hatte der Landkreis durch die Verabschiedung einer Absichtserklärung des Kreistages von Merzig-Wadern seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt, die Sanierung des Klinikums zu unterstützen. Auf der Grundlage des Sanierungskonzeptes sind nun weitere konkrete Beschlüsse auf den Weg zu bringen.

Jens Lieser, Generalhandlungsbevollmächtigter und Rechtsanwalt, zum Sanierungskonzept: „Um den Standort in Merzig fortführen zu können, sind Anpassungen unumgänglich, denn eine Schließung des Standortes war zu keiner Zeit eine adäquate Alternative. In dem Zukunftskonzept finden nun die in der Region vorhandenen Ressourcen – sowohl aus fachlicher als auch personeller und struktureller Sicht – optimale Berücksichtigung. Das Konzept bildet somit das ab, was in Merzig möglich ist, um gleichzeitig eine hochwertige medizinische Versorgung für die Region sicherzustellen.“

Maßgeblich an der Entwicklung des Sanierungskonzeptes beteiligt war das auf den Gesundheitssektor spezialisierte Beratungsunternehmen Vicondo Healthcare GmbH. Prof. Oliver Adolph von Vicondo erklärt: „Das Konzept sieht unter anderem Veränderungen des Leistungsangebotes in der Abteilung Geburtshilfe/Gynäkologie sowie in der Psychiatrie vor. So hat eine intensive Begutachtung der tatsächlichen Begebenheiten vor Ort ergeben, dass insbesondere in diesen Abteilungen aufgrund des Fachkräftemangels langfristig die Kapazitäten fehlen, um eine sichere Gesundheitsversorgung zu gewährleisten und die vorgegebenen Qualitätskriterien einzuhalten. Mit den nun bevorstehenden Umstrukturierungsmaßnahmen können die bereits vorhandenen Ressourcen sowie das zur Verfügung stehende Fachpersonal effizient und zielgerichtet eingesetzt werden.“

Das Zukunftskonzept sieht zum einen eine Restrukturierung des psychiatrischen Bereichs vor mit einem Fokus auf die ambulante Versorgung und Betreuung der Patienten. Das stationäre Angebot wird durch Kooperationen abgedeckt, sodass auch hier keine Versorgungslücken entstehen. Darüber hinaus sollen auch in der Abteilung Geburtshilfe/Gynäkologie Änderungen erfolgen. "So sieht das Konzept vor, dass sich das Klinikum Merzig künftig auf die prä- sowie postpartale Versorgung durch Beleghebammen fokussiert und eine umfassende medizinische Versorgung im Rahmen von Entbindungen über entsprechende Kooperationen mit anliegenden Krankenhäusern abgesichert wird. Nur so kann eine vollumfassende und hochwertige Gesundheitsversorgung für Mutter und Kind sichergestellt werden", Prof. Oliver Adolph. In den entsprechenden Kooperationsgesprächen konnte auch insbesondere durch Unterstützung der Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich erreicht werden, dass das Prinzip der 1:1-Betreuung für werdende Mütter aus Merzig-Wadern weiterhin möglich ist.

Für Michael Zimmer, Verwaltungsdirektor der Klinikum Merzig gGmbH, macht das Konzept deutlich, „dass wir jetzt zukunftsorientiert denken und handeln müssen, um langfristig Bestand zu haben und uns auf die Anforderungen der Krankenhausreform des Bundes einzustellen, die für Häuser unserer Größenordnung die Zukunft in der Ambulantisierung und Spezialisierung sieht.“

Die Umsetzung der Maßnahmen soll schrittweise erfolgen, sodass sich alle Beteiligten auf die Neugestaltung einstellen und zeitnah die bestmögliche Lösung für jeden Einzelfall finden können. „Es gilt jetzt, die Neuerungen des Zukunftskonzeptes gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden anzugehen – denn: Eine Sanierung kann nur insoweit erfolgreich sein, wie sie von Belegschaft mitgetragen wird.“

Rechtsanwalt Dr. Mark Boddenberg von der Kanzlei Eckert agiert im Verfahren als Sachwalter. Er sagt: „Die gefundene Lösung ist eine, die auch im Sinne der Gläubiger ist. Die Chancen, dass die Gläubigerversammlung dem auszuarbeitenden Insolvenzplan daher zustimmt, stehen meines Erachtens gut. Dies alles sind wichtige Faktoren, um eine erfolgreiche Sanierung der Klinikum Merzig gGmbH zu erreichen.“

Am 25. Juli 2023 hatte die Klinikum Merzig gGmbH beim zuständigen Amtsgericht Saarbrücken – Sulzbach einen Antrag auf Durchführung eines Schutzschirmverfahrens gestellt. Am 1. Oktober 2023 wurde nach den entsprechenden verfahrensrechtlichen Vorschriften planmäßig das zugehörige Hauptverfahren eröffnet. Grund für die Einleitung des Verfahrens waren neben coronabedingten Einnahmeeinbrüchen rückläufige Umsatzerlöse bei gleichzeitig stark steigenden Kosten für Personal, Material und Energie infolge des Krieges in der Ukraine und der derzeit zu verzeichnenden Inflation. Zudem machten allgemeine wirtschaftliche und gesundheitspolitischen Herausforderungen eine Antragstellung unumgänglich.

Das Konzept ist noch final mit einzelnen Partnern zu besprechen, bislang handelt es sich um einen sehr fortgeschrittenen Entwurf. Auf Basis der bisherigen Kommunikation aller Beteiligten ist davon auszugehen, aus, dass das entworfene Konzept als einzige Möglichkeit zur Aufrechterhaltung des Klinikstandortes angesehen werden kann. 

 

Über die SHG Klinikum Merzig gGmbH:

Das Klinikum Merzig, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität des Saarlandes, ist im Krankenhausplan des Saarlandes mit 347 Betten und 66 Teilstationären Plätzen aufgenommen. Zum Klinikum gehören eine Pflegefachschule mit 124 Ausbildungsplätzen sowie die Schule für Ergo- und Beschäftigungstherapie mit 40 Ausbildungsplätzen.

Wir stellen als alleiniges Akutkrankenhaus im Landkreis Merzig-Wadern die stationäre und ambulante Versorgung sicher. Als zentraler Bestandteil sind wir in den Gesundheitscampus Merzig eingebunden, indem sich zahlreiche Gesundheitsdienstleister wiederfinden.

 

Über LIESER Rechtsanwälte:

Die Kanzlei ist ein führendes Büro auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung, Restrukturierung und Sanierung. Von 15 Standorten u.a. in Koblenz, Saarbrücken, Bonn, Mainz, Frankfurt am Main, Darmstadt, Mannheim, Köln und Trier werden Mandate aller Größenordnungen und Branchen betreut. In über 3.000 Unternehmensinsolvenzverfahren hat LIESER Rechtsanwälte die Kompetenz bei der Fortführung und Sanierung von Unternehmen erfolgreich unter Beweis gestellt. Weitere Informationen unter: www.lieser-rechtsanwaelte.de

 

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